Klimabündnis und Gast aus Amazonien bei Bgmst.Heinz Schaden

Am 21.5.2002 empfing Bgmst.Heinz Schaden in seinen Amtsräumen im Schloss Mirabell eine Delegation des Klimabündnisses Österreich und aus den Regenwäldern Brasiliens Pedro Garcia (Verband indigener Völker am Rio Negro-FOIRN).

Heinz Schaden erklärte seine Unterstützung für die Forderungen des Klimabündnisses und der indigenen Völker, ua für das Recht auf eigenes Land und den Erhalt der Vielfalt von Flora und Fauna des Regenwaldes Amazoniens.

Im (Helpferer-)Bild (vli.): Ing.Johann Kandler (Klimabündnis Österreich), Pedro Garcia (FOIRN), Bgmst.Heinz Schaden, Dr.Josef Kemptner (Klimabündnis Salzburg)

Web-Tipp: www.klimabuendnis.at (Klimabündnis Österreich)

in der Folge Auszüge von der Klimabündnis-Homepage betr.

Pedro Garcia und FOIRN:

Pedro Garcia stammt vom Volk der Tariano, ist 40 Jahre, von Beruf Agrartechniker und Lehrer. Von 1996 bis 2000 war er Präsident der FOIRN. Seither vertritt er die indigenen Organisationen in verschiedenen brasilianischen Gremien und koordiniert Projekte zur nachhaltigen Nutzung des Regenwaldes.

Johann Kandler ist entwicklungspolitischer Referent im Klimabündnis Österreich und hat selbst 20 Jahre in Brasilien als Berater bäuerlicher und indianischer Organisationen gearbeitet.

Die österreichischen Klimabündnisgemeinden unterstützen seit 1992, gemeinsam mit der Österreichischen Entwicklungszusammenarbeit, das nachhaltige Regionalentwicklungsprogramm der FOIRN - Föderation der indigenen Organisationen vom Rio Negro - in Brasilien und leisten damit einen wichtigen Beitrag zum Erhalt des auch für uns wichtigen Regenwaldes und zum Überleben von über 20 Indianervölkern mitsamt ihrer Kultur und ihrem großen Wissen über eines der wertvollsten Ökosysteme unserer Erde.

Die FOIRN, gegründet 1987, ist der Dachverband von 49 indianischen Basisorganisationen im Gebiet des Oberen Rio Negro, etwa 900 km nordwestlich von Manaus an der Grenze zu Kolumbien. Das Gebiet umfasst ca. 110.000 km², in denen der Regenwald noch zur Gänze erhalten ist. 22 verschiedene Völker, das sind nahezu 35.000 Menschen, leben in über 700 Siedlungen entlang der Flüsse.

Die FOIRN vertritt einerseits die indianischen Interessen

auf nationaler und internationaler Ebene und verwirklicht andererseits ein umfassendes regionales Entwicklungsprogramm. Das Ziel ist eine selbstbestimmte und kulturell angepasste Entwicklung, bei der Mensch und Natur respektiert werden.

Die Projektpartnerschaft FOIRN - Klimabündnis Österreich

Seit 1993 besteht eine kontinuierliche Kooperation, die in dieser Form europaweit einmalig ist und als beispielhaft gilt. Zweck und Ziel der Partnerschaft ist der Erhalt des Regenwaldes. Das ist langfristig nur gewährleistet, wenn die einheimische Bevölkerung die Chance bekommt, die natürlichen Ressourcen auf nachhaltige Weise zu nutzen. Die Indianervölker leben in und vom Regenwald seit Tausenden von Jahren und haben selbst das größte Interesse, ihn vor der Zerstörung zu bewahren.

Aufgrund der engagierten Arbeit vor Ort und der Unterstützung aus Österreich durch die Klimabündnismitglieder, die Österreichische Entwicklungszusammenarbeit im Außenministerium und Horizont 3000 (vormals Institut für internationale Zusammenarbeit) gab es große und wichtige Erfolge wie z.B.:

--1998 die offizielle Anerkennung fast des gesamten Gebietes als indigenes Territorium, wodurch der Regenwald und seine Bewohner vor dem Zugriff von außen weitgehend geschützt sind,

--die FOIRN zählt zu den stärksten Indianerorganisationen Brasiliens und Amazoniens und ist mittlerweile staatlicherseits als Verhandlungs- und Vertragspartner, mit Sitz und Stimme in verschiedenen Gremien, anerkannt,

--die Verwirklichung von Projekten zur nachhaltigen Nutzung des Regenwaldes als konkrete Alternative zu seiner Zerstörung,

--der Aufbau indianischer Schulzentren, in denen das traditionelle Wissen in der eigenen Sprache und "fremdes Wissen" vermittelt wird.

Wichtig ist der Modellcharakter dieses Projekts, durch den

die Erfahrungen in andere Regionen übertragbar sind und somit den Erhalt des Regenwaldes als Ganzes möglich machen, denn kleinräumige Lösungsansätze, die nicht nachahmbar sind, bleiben letztendlich wirkungslos.

(Pedro Garcia)